Historie

Geschichtliches

Schon 1139 n. Chr. wird Breitenberg als Örtlichkeit in einer Urkunde erwähnt, die die Schenkung von Einkünften durch Erzbischof Adalbero von Hamburg-Bremen an das Stift Neumünster (später: Bordesholm) bestätigt, dem Vicelin als Propst vorstand. Unter dem Namen „Ichhorst“ (d.h. Eibengestrüpp, Eibengehölz) wird Breitenberg als Pfarrei zum ersten Mal in einer 1163 von Erzbischof Hartwig I. von Hamburg-Bremen ausgestellten Urkunde genannt, dann wieder im späten 12. Jahrhundert in dem ältesten Güterverzeichnis des Stiftes und einem Gedicht über das Leben Vicelins, später auch einfach unter der Bezeichnung „Horst.“

Im Laufe des 13. Jahrhunderts setzte sich „Breitenberg“ durch, weil so eine Verwechslung mit dem neu gegründeten Kirchspiel Horst nördlich von Elmshorn vermieden werden konnte. Die Breitenberger Kirche war bis zur Reformationszeit dem Stift Neumünster bzw. Bordesholm inkorporiert.

1521 n.Chr. wurde das Kirchspiel von einer schweren Sturmflut heimgesucht. Die Schäden waren so gewaltig, dass die Mittel des Chorherrenstiftes für den Wiederaufbau nicht ausreichten. Darüber hinaus konnte das Stift Bordesholm die hohen Steuerforderungen des Herzogs von Holstein, Friedrich I., nicht aufbringen, der seine Stellung als König von Dänemark gegen seinen abgesetzten Neffen Christian II. sichern wollte. Daher verkauften die Bordesholmer Stiftsherren ihre Ländereien an Stör und Bramau 1526 an Johann Rantzau (1492–1565), den Feldherrn und Statthalter des dänischen Königs, für 5.000 Mark. Breitenberg wurde wie Münsterdorf in die Gutsherrschaft Breitenburg einbezogen, sodass die Rantzaus Patrone der Breitenberger Kirche wurden.

Um 1540 wurde das Kirchspiel Breitenberg wiederhergestellt und ein lutherischer Prediger auf die Pfarrstelle berufen. Johann Rantzau ließ das alte Kirchengebäude renovieren und erweitern. Die offizielle Einführung der Reformation erfolgte wie im übrigen Herzogtum Holstein 1542. Für 1554 ist belegt, dass der Pfarrer die Kinder der Gemeinde unterrichtete und dass der Küster gleichzeitig als Organist arbeitete .

Am 19. Juli 1756 n. Chr. brannte die Kirche durch Blitzschlag ab. In den notdürftig instandgesetzten Ruinen feierte die Gemeinde aber noch 12 Jahre lang ihre Gottesdienste. 1770 wurden die Reste abgerissen und eine neue Kirche etwas südlich davon auf einem Dünenrest (nicht auf einer Warft) errichtet.

1764 n. Chr. wurde der Grundstein der jetzigen Kirche gelegt. Den Bau führte der Glückstädter Baumeister Bardewiek aus. Die Kirche wurde 1767 n. Chr. fertiggestellt. Die Einweihung war am 7. August 1768 n. Chr.

Auf der handgeschriebenen Partitur der Einweihungsmusik ist in altertümlicher Handschrift notiert: „Kappellmeister Telemann“. Es ist umstritten, ob damit Georg Philipp Telemann (1681 -1767) gemeint sein kann. Der Organist Hans-Henning Lohse vermutet, daß das Werk eine gemeinsame Produktion Georg Philipps mit seinem Enkel sein könnte. Diese Theorie ist veröffentlicht in der Telemann-Zeitschrift.

Die Handschrift befindet sich gegenwärtig im Kirchenarchiv in Kiel.

Auch die bemerkenswerte Predigerbibliothek befindet sich seit 2008 in der Nordkirchenbibliothek (bis 2012: Nordelbische Kirchenbibliothek). Die überwiegende Zahl der beschädigten Bände konnte in einem langen Restaurierungsprojekt, das 2018 endet, wiederhergestellt, erschlossen und benutzbar gemacht werden.

Im Fundus der Bibliothek sind von dem Freiburger Musikwissenschaftler Prof. Dr. Konrad Küster erstaunliche Entdeckungen gemacht worden, z.B. ein bis dahin unbekanntes Werk Dietrich Buxtehudes (ca. 1637–1707), der u.a. an der Lübecker Marienkirche als Organist tätig war.

(Textfassung von Dr. Joachim Stüben, Leiter der Nordkirchenbibliothek, 2017)

Die spätbarocke Kirche ist in Form eines langgezogenen Achteckes erbaut und mit einem Mansardendach gedeckt. 1968 n. Chr. wurde die Kirche renoviert. Dabei wurde der weiße Verputz durch einen roten Backstein ersetzt.

Der Dachreiter wurde 1994 n. Chr. erneuert und mit Kupferblech abgedeckt.

Der hölzerne Glockenturm wurde 1877 n. Chr. erbaut. Neben ihm befin

det sich eine Grabplatte derer von Qualen (1557 n. Chr.).

Der Querbau des Pfarrhauses, das denkmalgeschützt ist, wurde 1581 n. Chr. erbaut. I

m Pfarrhaus ist heute die Kinderspielstube der Gemeinde untergebracht. Bereits seit Ende der siebziger Jahre wird das Pfarrhaus nicht mehr von einem Pastor bewohnt.